Montag, 20. Oktober 2025

Eine Frau glaubt, sie würde sich an ein Leben im alten Ägypten erinnern

 

Diesen Fall fand ich auf einer Webseite, die leider nicht mehr existiert.  Sie gehörte Barbara BachmannGründenstrasse 10 • 8247 Flurlingen, Schweiz 

http://www.reinkarnationsanalyse.ch/wiedergeburt/fallstudien/existenzangst_sterben_tod_unsterblichkeit

Eine Frau findet sich ins alte Ägypten zurück versetzt. Sie heißt Nafer und ist verheiratet. Es gibt irgendwelche religiöse Differenzen im Land, von denen sie betroffen ist, weil ihr Mann anscheinend einer neuen, oder anderen Religion angehört. Er betet die Sonne an. Sie ist 35 Jahre alt und stirbt durch eine Säure, die sie freiwillig trinkt. Sie ist eingesperrt. Nach ihrem Tod wird sie einbalsamiert. Sie wurde begraben und alle Leute die sie begraben hatten, wurden getötet, damit niemand das Grab finden soll. Jahrhunderte später wurde sie in ihre richtige Grabstätte gebracht.

Der Schluss der Geschichte klingt unglaubwürdig. Wer hätte ihre Leiche Jahrhunderte später ausgraben und in ihr „richtiges“ Grab bringen sollen? Es wurde auch niemand begraben, damit das Grab nicht gefunden wird, aber es wurden enge Angehörige und Teile des Hofstaats mit dem Herrscher begraben. Also wurden diese Leute entweder ermordet, oder sie töteten sich selbst. Das war jedoch den Frauen des Herrschers und dem Hofstaat vorbehalten. 

Zur Zeit des neuen Glaubens, der alle Götter außer dem Sonnengott abschaffen wollte, den wir alle aus der Schule sehr gut kennen, wurde das schon lange nicht mehr gemacht. Semerchet hingegen kennt fast niemand. Man weiß nicht viel über ihn, was ihn in der heutigen Zeit eher unpopulär macht. Wer von einer religiösen Revolution im alten Ägypten hört, wird deshalb sofort an die jüngere Geschichte denken. An den Gott Re.

Soweit die Geschichte. Dann habe ich im Internet recherchiert.

Ich habe im Internet keine „Nafer“ gefunden, aber einen Nefer. Das ist der altägyptische Name eines Angehörigen des Königshauses, der während der Regierungszeit des Pharao Semerchet lebte. Es kann sein, dass Nafer und Nefer identisch sind, weil man nicht immer weiß, wie ein Name ausgesprochen wurde. Er war aber jedenfalls sicher keine Frau. 

Der Herrscher Semerchet regierte zwischen 2861und 2853. Zu seiner Zeit sind zahlreiche politische und religiöse Veränderungen überliefert. Unter seiner Herrschaft sei es auch zu einer Katastrophe gekommen. 2889. In Ägypten findet ein Horusgeleit statt. Als sich hier Konflikte zwischen Anhängern der Götter Horus und Seth hochschaukeln, kommt es zu einem Bürgerkrieg, der Zerstörungen in ganz Ägypten anrichtet.

http://www.oteripedia.de/K%C3%B6nigreich_%C3%84gypten_2900_BC

Die Bedeutung der ägyptischen Götter hat sich immer wieder gewandelt. Horus begann sozusagen als Himmelsgott. Sein Auge war die Sonne, das andere Auge der Mond. Offenbar hat Semerchet den Horus verehrt. Hoorus als Sonnengott.

Bis zum Beginn der 2. Dynastie war es altägyptische Tradition, dass ein Teil der Angehörigen des Königshauses dem Herrscher in den Tod folgen musste. Das trifft auf Nefer zu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nefer_(Hofzwerg)

Hier hat man also mehrere Übereinstimmungen. Abgesehen vom Geschlecht. Interessant ist, dass genau nach dieser Zeit, die Nebenbestattungen eingestellt wurden.

Es passt, dass Hofstaat und andere, mit dem Herrscher begraben, also getötet wurden. Vielleicht erinnert sich die Frau einfach nur falsch und identifiziert sich mit der falschen Person. Als Frau ist es für sie vielleicht nicht einfach, sich als männlicher Kleinwüchsiger zu erleben. Auch wenn Kleinwüchsige zu dieser Zeit großes Ansehen genossen, wird es wohl doch schwer sein, sich als heute lebende Frau, mit einem kleinwüchsigen Mann zu identifizieren. Nimmt man an, dass die Frau zwischen damals und heute noch mehrere Male gelebt haben könnte, muss man davon ausgehen, dass sie erleben musste, wie schwer es Kleinwüchsige zu späteren Zeiten – auch in Ägypten – hatten. Da sie jetzt eine Frau ist, kann man davon ausgehen, dass sie im Laufe ihrer Wiedergeburten den Wunsch verspürte, als Frau geboren zu werden. Sie könnte sogar eine arge Abneigung gegen die Existenz als Mann aufgebaut haben.

In der Zeit des Nefer gab es zahlreiche politische und religiöse Veränderungen. Ebenfalls eine Übereinstimmung. Worin sie genau bestanden, habe ich nicht so einfach gefunden, weil man darüber nur wenig weiß.

Eine Frau mit dem Namen Nafer – ist zumindest nicht bei oberflächlicher Recherche zu finden – was nicht heißt, dass es sie nicht gegeben haben könnte. Namen bestanden oft aus mehreren Teilen. Man kann deshalb nicht ausschließen, dass sie doch nicht Nefer war.

 Wenn sie einen schweren Goldschmuck trug und ihr Mann einen Goldreifen um den Bauch, wie sie behauptet, müsste ihr Mann Pharao gewesen sein. Sie macht auch Bemerkungen die nahelegen, es habe sich bei ihrem Mann um jemanden gehandelt, der regiert hat. Was auch der Fall hätte sein müssen, hätte man sie mit dem Herrscher begraben. Die Herrscher hatten viele Frauen. Sie wäre nur eine unter mehreren gewesen.

Unser kleinwüchsiger Nefer wurde nach seinem Tod in einem Nebengrab in der Nekropole des Königs Semerchet in Abydos bestattet. Nebengräber des Gefolges, sind räumlich direkt an die Königskammer angebaut und bilden mit ihr einen einheitlich-konzipierten Grabkomplex.

http://de.wikipedia.org/wiki/Semerchet

Schmuck aus Gold durfte ursprünglich nur der König tragen, da es das „Fleisch der Sonne“ war und Unsterblichkeit symbolisierte. Auch später war es nur den Herrschern und den Reichen vorbehalten.

http://www.altes-aegypten.info/fw_kleidung.htm (nicht mehr aufrufbar)

Einen Hinweis auf Reifen aus Gold, die um den Bauch getragen wurden, habe ich im Internet nicht gefunden. Das wäre auch unbequem gewesen. Goldene Gürtel wurden getragen und Piercings trug man am Bauchnabel – das war den Pharaonen vorbehalten.

Es gab zwar eine Königin Nefertari, also eine mit ähnlichem Namen wie Nafer, aber die lebte viel später, ca. 1255. In ihrem Grab hat man den Sonnengott als Atum neben Osiris thronend dargestellt. An und für sich gab es viele Frauen, deren Namen auch „Nefer“ enthielten.

Man hat das Gefühl, die Dame verwechselt etwas. Wieder stellt sich die Frage der Vorbildung. Was weiß sie über ägyptische Geschichte? Wenn sie nicht viel darüber weiß, könnte ihre Geschichte sogar stimmen, gerade weil sie etwas verwechselt haben könnte. Nämlich die Verehrung des Gottes Re zu einer späteren Zeit, die fast jedem geläufig ist, mit den religiösen Unruhen der frühen Zeit. Auch die Äußerung der Therapeutin weist in diese Richtung: sie führte sie zurück zu den turbulenten Zeiten der Glaubensreformation. Die kennt fast jeder. Rückführungstherapeuten können großen Einfluss auf die Erinnerungen legen, wenn sie nicht Bescheid wissen, was genau wann gewesen sein könnte. Automatisch lenkt man die Aufmerksamkeit auf Ereignisse, von denen man selbst schon einmal gehört hat. Was dazu führt, dass echte Erinnerungen vielleicht dadurch verfälscht werden, weil es um Ereignisse geht, die den meisten Leuten vermutlich nicht bekannt sind.

Die ältere Zeit des Semerchet ist wahrscheinlich nicht jedem so geläufig. Möglich, dass die Therapeutin das Gespräch in eine falsche Richtung lenkte, weil sie falsch interpretierte.

Nefer wird wohl auch kaum jemand kennen. Die Ähnlichkeit des Namens ist aber jedenfalls verblüffend. Er liegt auch tatsächlich in einem „falschen“ Grab – in dem des Königs. Zwar nicht direkt im Königsgrab, aber doch in einem Beigrab und somit nicht in seinem eigenen Grab. Man weiß über ihn fast nichts. Vermutlich wird er eine Frau gehabt haben. Es könnte eine ebenfalls Kleinwüchsige gewesen sein, aber auch eine gesunde Frau, oder es waren Pygmäen. Kleinwüchsige Frauen trugen angeblich oft Goldcolliers. Sie waren hoch angesehen. 

Angenommen wird, dass der Pharao plötzlich und frühzeitig verstarb, womit wohl niemand gerechnet hatte. Aus diesem Blickwinkel gesehen, könnte Nefer bereits ein Grab für sich selbst gehabt haben. Wäre der Pharao zu einem späteren Zeitpunkt verstorben, wäre er wohl in seinem eigenen Grab bestattet worden.

Die Behauptung der Rückgeführten, sie habe eine Säure getrunken, halte ich für einen Irrtum. Aber es könnte Gift gewesen sein. Mumifiziert wurden diese Leute eher nicht, manche wurden sogar lebend begraben.

Diese Geschichte erscheint mir durchaus möglich, also grundsätzlich glaubwürdig. Obwohl, oder gerade weil es dabei einige Irrtümer, respektive falsche Erinnerungen gegeben haben mag. Man müsste aber genauer nachhaken.

Ein algerisches Mädchen erinnert sich - Ian Stevensons Fälle

 Wer eine Wahrheit sucht, muss nach ihr Ausschau halten. Dann kommt sie irgendwann von selbst.

Ian Stevenson forschte nach der Wahrheit.

Ian Stevenson (* 31. Oktober 1918 in Montreal, Kanada; † 8. Februar 2007 in Charlottesville, Virginia, USA) war ein kanadischer Psychiater und Begründer der Reinkarnationsforschung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ian_Stevenson

Er sammelte verschiedene Fälle, die Wiedergeburt nahelegen. Einer dieser Fälle betrifft ein algerisches Mädchen.

Auf http://www.yoga-vidya.de/reinkarnation-wiedergeburt/frueheres-leben/berichte-ueber-reinkarnation.html findet man unter anderem die Geschichte des Mädchens, aus dem Buch von Ian Stevenson:

Es ist der Fall eines algerischen Mädchens, welches recht früh mit dem Sprechen anfing. Es sprach immer wieder davon, es müsse zu seinem Mann zurück und seine Kinder versorgen. Es sprach in einem anderen Dialekt als dem des Dorfes. Eines Tages kam eine Fremde in das Dorf. Als das Kind sie sah, rief es: „Das ist meine Nachbarin“ und wollte zu ihr hin laufen. Die Eltern hielten es jedoch zurück. Ian Stevenson hatte irgendwie von dieser Geschichte erfahren, flog dorthin und sprach mit dem Kind. Er fragte nach allen möglichen Einzelheiten: wie das Haus aussah, in dem sie gelebt hat, wie die Kinder hießen, wie der Mann aussah. Das Kind beschrieb alles sehr detailliert und erwähnte sogar eine Ecke, in der es Goldmünzen in der Erde vergraben hatte als letzten Notgroschen. Ein Dorfbewohner konnte sich daran erinnern, aus welchem Ort die Fremde stammte, die das Kind als seine Nachbarin bezeichnet hatte. Ian Stevenson fuhr mit dem Kind in diesen Ort. Dort fanden sie tatsächlich ein Haus, das genauso aussah, wie das Kind es beschrieben hatte. Der Ehemann und die Kinder lebten dort und sie fanden auch die vergrabenen Goldmünzen. Das Mädchen hatte sogar einen großen Teil der Namen der Familienmitglieder und der Bewohner dieses Dorfes korrekt wiedergegeben.  

Was mich wundert ist, dass diese Geschichte auffällige Parallelen zu einer anderen Geschichte aufweist, über die ich letztens geschrieben habe. Nur handelt es sich hier um ein Mädchen und die versteckten Münzen wurden vergraben und nicht in einem Krug aufbewahrt. Vielleicht hatte man den Krug aber auch vergraben. So genau wird darüber nicht berichtet.

Das Kind wurde zu ihrer früheren Familie gebracht, der Mann und die Kinder lebten noch. Alles totale Übereinstimmung, nur das Geschlecht war verändert. Ist das Zufall, oder handelt es sich in Wahrheit um ein und dieselbe Geschichte, die auf verschiedene Weise erzählt wird? Ich habe das Buch von Stevenson nicht gelesen, deshalb weiß ich nicht, ob er den Namen des Kindes erwähnt und wann sich das alles abgespielt haben soll.

Im Hinterkopf habe ich auch noch eine weitere Geschichte, an die ich mich aber leider im Moment nicht genau erinnere. Auch bei der ging es um irgendwelche versteckten Dinge, die der alten Familie aufgrund der Erinnerung zugänglich wurden.

Man könnte nun folgern, die Erinnerung wäre wach, weil die jeweilige Person unbedingt ihren Kindern, oder dem Ehepartner von dem Versteck berichten wollte. Andererseits könnte man annehmen, es handele sich vielleicht doch um Legenden. Auch Zufall wäre möglich.

Man müsste genauere Informationen haben, um sich ein Urteil bilden zu können.

Gibt es Seelenwanderung?

 

Ein Priester beschäftigte sich mit der Frage, ob es Wiedergeburt gibt

Die Meinung eines (bereits verstorbenen) Priesters zu diesem Thema:
In der Kirche gibt es keine einheitliche Lehre vom Geschick des Menschen nach dem Tode. Hier herrscht Streit: In der katholischen Kirche wird die Unsterblichkeit der Seele gelehrt, die sich im Tod vom Körper löst und durch das Fegefeuer hindurch zu Gott geht. In der evangelische Kirche wird immer noch die „Ganztod-Hypothese“ vertreten. Nach dieser bleibt im Sterben und im Tod nichts vom Menschen übrig, was fortdauert. Der Mensch ist also ganz tot, nichts bleibt übrig, was fortdauert. Und bei der allgemeinen Totenauferstehung am Ende der Zeiten wird der Mensch mit einem neuen Leib bei und durch Gott neu erschaffen, das heißt dann „Verewigung des gelebten Lebens“. Zum Thema Reinkarnation äußern sich Theologen und Kirchenvertreter kaum. Sie überlassen die Diskussion der Reinkarnationslehre den Weltanschauungsbeauftragten.
Eckhard Etzold
http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/papers/reinkarn.htm

Sogar die Christen sind sich offenbar uneinig, was das Leben nach dem Tod betrifft. Kein Wunder, niemand hat ihnen gesagt, was genau sie glauben sollen.

Religionen enstehen langsam. Sie nehmen immer Elemente anderer Religionen auf und verändern sich dadurch teilweise stark. Es gibt keine einzige, „reine“ Religion, die schon immer da war. Religionskritiker meinen, die Bücher Moses stammen ursprünglich aus Babylon, wo die Juden damit konfrontiert wurden, als sie während der „Gefangenschaft“, die alles andere als schrecklich war, in dem fremden Land festgehalten wurden. Verschiedene biblische Geschichten sind nachweislich viel älter, stammen also aus der Zeit vor den Juden. Auch die Schöpfungsgeschichte ist uralt und umgearbeitet. Ursprünglich war der erste Mensch eine Menschin, die von einer Göttin erschaffen wurde. Das haben die Juden umgedeutet.

Es wurde von den Zoroastriern einiges übernommen und von den alten Ägyptern auch. Der Koran basierte – laut Religionskritikern – auf Psalmen und mit Mohammed war eigentlich Jesus gemeint. Dass Allah die oberste Gottheot der Araber war und eine Frau hatte, ist allgemein bekannt. Als man einmal die Kaaba renovierte, kamen viele kleine Figürchen zum Vorschein.

Im Nahen Osten findet man verschiedene Volksgruppen, die aus diesen alten Religionen neue erschaffen haben. Dort findet der Glaube an Wiedergeburt seinen Platz. Es spielt dabei keine Rolle, ob man diese Idee von den Indern, oder von den Griechen übernommen hat. Da die moslemischen Araber griechische Texte übersetzt haben, dürften diese Texte wohl die zündende Idee gebracht haben.

Menschen mögen etwas bestimmtes glauben, weil es von ihnen erwartet wird. Man verpasst den Kindern eine Gehirnwäsche und so manches Kind glaubt dann das ganze Leben lang brav, was es glauben soll. Doch Menschen die widersprechen, sei es aus einer Erfahrung heraus, oder weil sie selbstständig denken, gibt es immer und überall. Deshalb gibt es keine Idee, die ewig unverändert bleibt. Alles hat ein Ablaufdatum.

Christen und Moslems haben sich von Anfang an gegen die Theorie der Wiedergeburt gewehrt und die Leute verfolgt, die daran geglaubt haben. Wiedergeburt bedeutet, alle Lebewesen sind gleichwertig. Wer will das schon? Vor allem Männer möchten herausragende Personen sein. Christentum und Islam sind typische Männerreligionen.

Wenn man dann noch weitere Religionen zum Vergleich heran nimmt, mekt man, dass sie alle bloß Theorien zu bieten haben. Beweise bleiben sie allesamt schuldig. Recht haben kann jedenfalls nur einer, also sind alle anderen Theorien falsch. Sofern überhaupt eine dieser vielen Theorien richtig ist. Dazu zähle ich übrigens auch die Theorien, die die Existenz eines Gottes, oder anderer höherer Mächte ausschließen. Nun gehen diese Gläubigen her und versuchen, nur passende, andere Theorien als richtig zu deklarieren. Sie müssen sich mit ihnen nämlich auseinandersetzen, sobald sie mit ihnen konfrontiert werden. An und für sich ist es ziemlich dumm, sich eine „passende“ Theorie “ auszusuchen – also sie nur zu akzeptieren, wenn sie die eigene, bisher bestehende Meinung – stützt. „Passt“ sie nicht wie gewünscht, lehnt man sie ab. So kann man keine Wahrheit finden.

Religionen sind Sammlungen von unbewiesenen und unbeweisbaren Theorien. Das Christentum macht da keine Ausnahme. Es geht nur um glauben, oder nicht glauben.

In einem irrt der Herr Priester ganz sicher:

Die ältesten Belege für die Reinkarnation sind in den indischen Upanishaden (um 800 v. Chr.) zu finden. Religionsgeschichtlich handelt es sich also nicht um eine sehr alte Vorstellung, wie öfters in der gängigen Reinkarnationsliteratur behauptet wird.

Ein „Beleg“ für etwas, ist kein Beweis gegen etwas. Nur weil es keine eindeutigen Belege dafür gibt, dass es schon vorher den Glauben an Wiedergeburt gab, bedeutet das nicht, dass niemand daran geglaubt hat. Viele kleine Völker hatten keine schriftlichen Aufzeichnungen. Sie sind ausgestorben, ohne sich mitteilen zu können.

Gerade falls die Idee der Wiedergeburt sehr alt sein sollte, ist es unmöglich dafür Beweise zu finden.

Es gibt schamanische Kulturen, bei denen zwar an Wiedergeburt geglaubt wird, welche aber den Schamanen und den Herrschern vorbehalten waren. Das Problem dabei ist, dass man nicht weiß, ob vor hunderttausend Jahren schamanische Kulturen die gleichen, oder ähnliche Ideen hatten. Schließlich wird auch die kleinste und zurückgezogenste Gemeinschaft, irgendwann mit fremdem Kulturgut in Berührung kommen. Schamanische Kulturen kennen mitunter „Seelenanteile“, von denen jeder Teil nach dem Tod einen eigenen Weg geht. Daraus können sehr komplizierte Konstrukte entstehen, die uns fremd bleiben. Es wäre durchaus möglich, daraus den Glauben an Wiedergeburt abzuleiten. Man weiß ja nicht, was diese frühen Menschen alles konsumiert haben. Verschiedene Drogen könnten zu Erinnerungen an frühere Leben führen. Wie das dann interpretiert wurde, lässt sich nachträglich nicht sagen.

Herr Etzold greift verschiedene Wiedergeburtstheorien, inclusive der europäischen, auf. Nicht nur die der alten Griechen, sondern auch die der modernen Zeit. Die sind ja auch nicht alle gleich. In seinem Vortrag erklärt er sie recht anschaulich.

Für ihn ist die Frage ob es Wiedergeburt gibt, eine rein philosophische, habe ich das Gefühl. Seine Logik basiert nur auf dem Glauben, seine Religion wäre die eine richtige Antwort, auf alle Fragen des Lebens und des Todes.

Diese Befunde geben aus christlicher Sicht eher Anlass, den Gedanken wiederholter Erdenleben als Hoffnungsgegenstand definitiv auszuschließen. Denn die Hoffnung richtet sich auf die Erlösung dieses Lebens und nicht auf die ständige Selbstwiederholung der gescheiterten menschlichen Existenz. Damit sei Gerhard Adler widersprochen, der davon ausging, „dass es aus christlicher Sicht gar nicht primär der Reinkarnationsgedanke selbst sein muss, der die Verständigungsschwierigkeiten mit sich bringt“. Sollte es einmal einen ‚Beweis‘ für die Reinkarnationslehre geben – auch dann käme nach dem vorliegenden Erfahrungsmaterial eine christliche Rehabilitation des Glaubens an Erlösung durch wiederholte Erdenleben nicht in Frage.

Das ist der kleinste gemeinsame Nenner der hier vorgestellten individualeschatologischen Entwürfe. Er reicht aber aus, um mit gutem theologischen Recht die esoterischen Spekulationen des „New-Age“ über mehrere wiederholte Erdenleben zwar für möglich zu halten, jedoch nicht als Ziel einer christlichen Hoffnung gelten zu lassen, auf die wir uns im Sterben verlassen sollen.

Was die Reinkarnation selbst betrifft: Es mag sie durchaus geben. Hinweise darauf gibt es in den Kulturen, in denen sie fest zum religiösen Grundbestand gehört. Aber ich würde daraus keine Lehre, kein Dogma machen in dem Sinne, so muss es für alle Menschen zu allen Zeiten sein.

Leider richtet sich die Realität nicht danach, was wir uns wünschen und was wir glauben. Hoffen kann man natürlich immer, aber es ist dumm auf etwas zu hoffen, das es einfach nicht gibt. Irgendwie kindlich ist die letzte Äußerung. Es muss nicht für alle Menschen und zu allen Zeiten sein! Bitte warum nicht? Denn wenn Wiedergeburt real ist, betrifft sie alle Lebewesen. Sicher wird sie auch irgendwann enden. Spätestens dann, wenn es kein Leben mehr gibt. Vielleicht kommt dieses Ende nicht für alle gleichzeitig. Das wäre möglich. Darüber zu spekulieren ist müßig. Ein Traum sagte mir: „Der wahre Tod, ist der Tod der Seele!“ Sofern seine Behauptung der Wahrheit entspricht, bedeutet das vermutlich, die Seele lebt nicht ewig. Sie kann, oder wird vielleicht, irgendwann sterben. Aber ein Prinzip des Lebens, was die Wiedergeburt ist – ich nenne es Seelenwanderung – muss für alle Lebewesen gleichermaßen gelten. Ob uns das gefällt, oder nicht.

Ich formuliere es anders: als Glaubender muss ich keinen Träumen von Vollendung oder Vollkommenheit mehr nachhängen. Ich muss mich nicht selbst verwirklichen, ich kann mich, inmitten aller Bruchstückhaftigkeit, so annehmen. Ich muss mich nicht mehr unter den Zwang setzen, dieses oder noch weitere Menschenleben annehmen zu müssen, um zu einer reifen Persönlichkeit zu werden. Ich überlasse es Gott, dass er das vollbringt, wozu er mich bestimmt hat. Christlicher Glauben hieße dann, als Fragment zu leben und leben zu können. Und das heißt für mich, dass ich nicht zwanghaft auf weitere Erdenleben zur eigenen Vollendung, Vervollkommnung schielen muss. Ich kann es ertragen, als Fragment, Bruchstück zu leben. Mehr gibt es nicht auf dieser Welt. Und wenn nun doch noch ein weiteres Erdenleben? – Das ist dann Gottes Entscheid. Er wird‘s schon wohl machen.

Seelenwanderung heißt nicht unbedingt, vollkommen werden zu müssen, oder zu können. Die meisten Menschen leben sowieso wie die Tiere und die Tiere, die uns ebenbürtig sind, können gar nicht nach „Vollkommenheit“ streben. Die Natur, in der wir gefangen sind, ist grausam und schrecklich und wir sind wie sie: grausam und schrecklich! Niemand fragt uns, was wir ertragen können, oder nicht.

Ein Traum sagte mir, dass die Menschheit noch vor einem gewaltigen Entwicklungssprung steht. Was bedeutet, wir sind noch gar nicht ausgereift. Die Evolution ist noch im gange.

Angenommen es gibt diesen liebevollen Gott tatsächlich. Einen besonderen Hang zur Gerechtigkeit könnte man ihm nicht unterstellen. Manche Menschen sterben schon im Mutterleib. Andere werden 100 Jahre alt. Die Einen werden mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, die anderen verhungern. Manche sind fast nie krank, viele ständig. Die Liste ließe sich fortsetzen. Das ist absolut ungerecht und schon ziemlich sadistisch, wenn von diesem Gott gewollt.

Aber wenigstens gibt der Herr Etzold zu, dass er keine Ahnung hat – wovon auch immer.

Eine Frau glaubt, sie würde sich an ein Leben im alten Ägypten erinnern

  Diesen Fall fand ich auf einer Webseite, die leider nicht mehr existiert.  Sie gehörte Barbara Bachmann • Gründenstrasse 10 • 8247 Flu...